Wie funktionieren Algorithmen überhaupt? Sie verknüpfen die digitalen Daten einer Person, analysieren diese und ziehen aus den Ergebnissen der Analyse auf unterschiedliche Art und Weise Schlussfolgerungen. Beispielsweise ist eine Klassifizierung der betreffenden Personen durch mathematisch-statistische Verfahren möglich. So können die Algorithmen an Hand von biographischen, wirtschaftlichen und verhaltensbezogenen Daten entscheiden, wer welche Informationen und welche Angebote zu welchem Preis erhält.
Der Einsatz von Algorithmen hat nicht nur Positives: Die zunehmende Nutzung durch Unternehmen kann auch zu einer Ungleichbehandlung der Nutzer führen, da diese aufgrund von Wohnort, Religion, sexueller Orientierung, Herkunft oder Ethnie unterschiedlichen Zugang zu Produkten und Werbung erhalten.
Zeitgleich werten Algorithmen die von Nutzern bevorzugten Nachrichtenquellen aus. Dadurch entscheiden sie, welche Nachrichten und Webseiten die Person in Zukunft vorgeschlagen bekommt. Hier kann eine Filterblase entstehen, die die freie Meinungsbildung einschränkt und die Vielfalt reduziert.
Aus diesen Gründen ist eine Regulierung von Algorithmen notwendig. Auf Initiative Baden-Württembergs hin prüft das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz die Einführung eines sogenannten „Algorithmen-TÜVs“, der die Ergebnisse von Algorithmen für Betroffene transparent und nachvollziehbar machen soll.